Vielleicht haben Sie schon entdeckt, dass es in Microsoft Word neuerdings eine eingebaute Diktierfunktion gibt, die unabhängig von Apples eigener Diktierfunktion läuft. Gerade die Diktierfunktionen versprechen eine wirklich gute Möglichkeit, Zeit und Aufwand zu sparen, wenn man viel Text erstellt. Daher war ich neugierig, wie gut sich die Diktierfunktion in Word gegenüber anderen Möglichkeiten schlägt.
So funktioniert es
Wenn Sie eine der aktuellsten Word-Versionen installiert haben, gibt es jetzt im Menüband einen Diktierbutton.

Wenn Sie darauf klicken, erscheint ein eigenes Fenster mit Einstellmöglichkeiten, sowie einem Button zum Aktivieren und Deaktivieren des Diktierens.

In den Einstellungen können Sie:
- die Sprache wählen
- wählen, ob automatisch Punkt, Komma, etc. gesetzt werden soll
- wählen, ob obszöne Wärter automatisch gefiltert werden
Eindrücke beim Diktieren in Word
Leider hat der Start des Diktierens nicht sehr zuverlässig funktioniert. Ich musste mehrfach auf den Button klicken, bis die Aufnahme wirklich losging.
Das Erste, was auffällt, im Vergleich zur aktuellen Apple Funktion: Sie können kontinuierlich diktieren, denn der Diktiervorgang wird nicht abgebrochen, auch wenn man zwischendurch Pausen einlegt.
Das Zweite, das einen Unterschied erkennen lässt, ist die Art und Weise, wie das Diktieren live angezeigt wird. Es wird immer eine Veränderung im laufenden Diktieren angezeigt: zunächst sieht es nicht so aus als würde es gut funktionieren, dann wird aber korrigiert und es funktioniert doch.
Allerdings sind übliche Diktierelemente wie Komma, neue Zeile, neuer Absatz, Ausrufezeichen, nicht zuverlässig erkannt. Vielleicht ist das aber auch einen Lernprozess, den die Software durchmachen muss.
- Siehe: <Liste von Satzzeichen / Befehlen beim Diktieren auf dem Mac> (in Connect im Gold oder Platin Club)
Das kontinuierliche Diktieren gehört zu den Dingen, die einen wirklichen Fortschritt gegenüber der Apple Diktierfunktion ermöglicht, wobei es in den nächsten macOS und iOS Betriebssystemen diese Möglichkeit wohl auch geben wird.
Interessant ist auch eine Möglichkeit, in den Einstellungen der Diktierfunktion in Word, eine automatische Interpunktion einzuschalten. Hier waren die Versuche aber nicht sehr erfolgreich, die Interpunktion wird zügig gesetzt, wenn man beim Diktieren eine Pause macht. Dies wird auch nicht im Nachhinein korrigiert.
Wenn man dagegen aber die Apple eigene Diktierfunktion verwendet, merkt man doch, wie viel besser und schneller diese funktioniert. Vor allem die selbst gesprochene Interpunktion ist absolut zuverlässig, hier wird immer das korrekte Zeichen eingefügt.
Es ist aber gut so zu sehen, dass es einen Wettbewerb bei den verschiedenen Systemen gibt, so hat auch Google in seinen Google Docs eine eigene Diktierfunktion, die auch sehr zuverlässig funktioniert.
Vergleich bei einem medizinischen Fachtext
Bei dem ersten Test gewinnt also eher die Apple-Funktion, denn sie ist zuverlässiger, schneller. Wie sieht es aber mit Fachtexten aus? Hier nehme ich als Beispiel immer einen medizinischen Befund.

Hier ist das konkrete Ergebnis, ohne nachträgliche Korrektur.
Mit Apple Diktierfunktion
Kräftige zirkuläre Schleimhautschwellung der linken Kieferhöhle mit Oculus John des Info Nebulus, jedoch ohne hier erkennbare Fortleitung in die Nasenhöhle. Kein Tumor Verdacht. Diskrete zentrale Restbelüftung der linken Kieferhöhle. Deutlich geringere Schleimhautschwellungen der Siebbein zählen beidseitig. Übrige in ein Haar bei belüftet ohne relevante Schleimhautschwellungen. Keine Spiegelbildungen. Keine Plopp sie es Nasi. Geringe Septum Deviation nach rechts ohne Sporen. Geringe Schwellung der unteren Nasenmuscheln. Rachen Mandeln nicht vergrößert. Orbitastrukturen unauffällig. Patient erfasst das Hirn mit wenigen kleinen unspezifischen Weight Medaillons. Regelrechter cranio zervikalen Übergang.
Beurteilung:
Kräftige Sinusitis maxillares links mit VA Mucho Zähler. Neuer Absatz deutlich geringere bilaterale sie nur sieht es mit Mutti damals.
Geringe Septum Deviation nach rechts.
Keine blogs ist Nazi. Kein Tumorverdacht.
Mit Word Diktierfunktion
Richtige zirkuläre schleimhautschwellung der linken kieferhöhle mit okklusion des infundibulum sh jedoch ohne hier erkennbare fortleitung in die nasenhöhle. Kein tumorverdacht. Diskrete zentrale restbelüftung der linken kieferhöhle. Deutliche geringe schleimhautschwellungen der siebbeinzellen beidseitig übrige nnh bei belüftet ohne relevante schleimhautschwellungen. Keine spiegelbildungen. Keine pelops Na sie Punkt geringe septum die vication nach rechts ohne sporn. Geringe Schwellung der unteren nasenmuscheln. Rachenmandel nicht vergrößert. Orbital Strukturen unauffällig. Partiell erfasst es Hirn mit wenigen kleinen unspezifischen weit metallins. Regelrechter kranio zervikaler Übergang.
Beurteilung:kräftige sinusitis maxillaris links mit VA mukozele.
Deutlich geringere bilaterale sinusitis ethmoidalis.
Geringer septum deviation nach rechts.
Keine pelops nasi Punkt kein tumorverdacht.
Die Word Funktion schneidet bei den Fachwörtern etwas besser ab, aber insgesamt müsste doch noch ziemlich viel nachkorrigiert werden.
Mein aktuelles Fazit
Beim ersten Versuch hat mich die Word-Diktierfunktion nicht begeistert. Sie ist etwas behäbig und das Feedback ist recht langsam. Da ist die Apple-Funktion wesentlich schneller. Gut ist das kontinuierliche Diktieren, das aber auch bald bei Apple kommt, und die bessere (wenn auch nicht perfekte) Erkennung von Fachtexten.
Was allerdings wirklich genervt hat, ist das schwierige Starten der Diktierfunktion. Wenn es immer erst nach 5 Mal auf den Knopf drücken startet, ist das keine gute Unterstützung bei der Arbeit. Sollte das Problem gelöst werden und die Erkennung der eigenen Stimme über die Zeit besser werden, kann die Word Diktierfunktion gerade für Fachtext-Diktierer eine gute Unterstützung werden.